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Kennst du das? Du setzt dir ein Ziel, erreichst es – und fühlst dich trotzdem leer. Oder du sammelst Erfolge wie Briefmarken, aber irgendwie passt nichts zusammen zu einem stimmigen Ganzen. Das Problem liegt nicht an mangelndem Ehrgeiz oder fehlender Disziplin. Es liegt daran, dass isolierte Einzelziele oft wie Puzzleteile sind, die aus verschiedenen Kartons stammen.
Ein ganzheitlicher Lebensplan hingegen ist wie ein gut orchestriertes Konzert: Jede Note hat ihren Platz, jedes Instrument ergänzt das andere, und am Ende entsteht etwas Bedeutungsvolles. Aber wie kommst du von den einzelnen Tönen zur Symphonie deines Lebens?
Die gute Nachricht: Lebensgestaltung ist erlernbar. Du brauchst weder jahrelange Therapie noch esoterische Rituale. Was du brauchst, sind die richtigen Werkzeuge und eine Herangehensweise, die zu deinem Leben passt.
Warum Einzelziele oft ins Leere laufen
Das Problem der isolierten Zielplanung
Stell dir vor, du willst gleichzeitig abnehmen, beruflich vorankommen und mehr Zeit mit der Familie verbringen. Klingt machbar? Einzeln betrachtet schon. Aber was passiert, wenn alle drei Ziele gleichzeitig um deine begrenzte Zeit und Energie konkurrieren?
Das ist das Kernproblem isolierter Zielplanung: Sie betrachtet jeden Lebensbereich als separate Baustelle. Du optimierst hier, verbesserst dort – aber verlierst dabei das große Bild aus den Augen. Nur ein Teil der Menschen erreicht ihre schriftlich festgehaltenen Ziele. Bei mündlich formulierten Zielen ist es sogar noch weniger.
Aber selbst wenn du zu denen gehörst, die ihre Ziele erreichen – bedeutet das automatisch Zufriedenheit? Nicht unbedingt. Denn Einzelziele entstehen oft reaktiv: Du siehst einen Mangel und willst ihn beheben. Mehr Geld verdienen, weil das Konto zu oft im Minus steht. Fitter werden, weil die Hose zwickt. Eine neue Sprache lernen, weil es im Lebenslauf gut aussieht.
- Reaktive Ziele entstehen aus Unzufriedenheit und Mangel
- Isolierte Planung ignoriert Wechselwirkungen zwischen Lebensbereichen
- Fehlende Priorisierung führt zu Überforderung und Frustration
- Kurze Zeithorizonte verhindern nachhaltige Veränderungen
Wenn Erfolg sich trotzdem leer anfühlt
Lisa ist Marketingleiterin bei einem mittelständischen Unternehmen. Sie verdient gut, hat eine schöne Wohnung gekauft und fährt regelmäßig in den Urlaub. Auf dem Papier läuft alles perfekt. Trotzdem sitzt sie sonntagabends oft da und fragt sich: Ist das alles?
Dieses Phänomen nennt sich Hedonic Treadmill (hedonische Tretmühle): Du erreichst ein Ziel, freust dich kurz darüber – und kehrst dann zu deinem gewohnten Zufriedenheitslevel zurück. Schlimmer noch: Ohne übergeordneten Sinn fühlen sich selbst große Erfolge schnell wie leere Siege an.
Das passiert, wenn Ziele nicht aus einer klaren Vision heraus entstehen, sondern aus gesellschaftlichen Erwartungen oder dem Vergleich mit anderen. Du läufst einen Marathon, aber weißt nicht, warum du überhaupt am Start stehst.
Einzelziel-Mentalität | Ganzheitliche Lebensgestaltung |
---|---|
Mehr Geld verdienen | Finanzielle Sicherheit für mehr Freiheit |
10 kg abnehmen | Körperliche Gesundheit für Langlebigkeit |
Beförderung bekommen | Berufliche Entwicklung mit Sinnhaftigkeit |
Spanisch lernen | Weltoffenheit und kultureller Austausch |
Was einen ganzheitlichen Lebensplan ausmacht
Die vier Säulen kohärenter Lebensgestaltung
Ein ganzheitlicher Lebensplan ist kein starres Konstrukt, sondern ein flexibles Rahmenwerk, das dir Orientierung gibt. Er basiert auf vier Säulen, die zusammenwirken wie die Fundamente eines stabilen Gebäudes:
Säule 1: Klarheit über Werte und Vision
Was ist dir wirklich wichtig? Nicht was wichtig sein sollte oder was andere erwarten, sondern was dich antreibt. Deine Werte sind wie ein innerer Kompass – sie zeigen dir die Richtung, auch wenn der Weg noch unklar ist. Eine klare Vision wiederum ist das Fernziel, auf das alle Einzelschritte hinarbeiten.
Säule 2: Integration statt Isolation
Anstatt jeden Lebensbereich getrennt zu optimieren, erkennst du die Verbindungen. Wie beeinflusst deine Gesundheit deine Arbeitsleistung? Wie wirkt sich beruflicher Stress auf deine Beziehungen aus? Diese Wechselwirkungen zu verstehen ist der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg.
Säule 3: Langfristige Perspektive
Ganzheitliche Lebensgestaltung denkt in Jahren und Jahrzehnten, nicht nur in Quartalen. Das bedeutet nicht, dass du jeden Tag bis zur Rente durchplanen musst. Aber du solltest eine grobe Vorstellung haben, wohin die Reise gehen soll.
Säule 4: Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Leben ist unberechenbar. Ein guter Lebensplan ist robust genug, um Krisen zu überstehen, aber flexibel genug, um sich verändernden Umständen anzupassen. Er gibt Struktur ohne Starre.
Lebensbereiche sinnvoll verknüpfen
Die meisten Menschen denken in Schubladen: Karriere hier, Familie dort, Gesundheit in der dritten Ecke. Aber das Leben funktioniert nicht in Abteilungen. Alles hängt zusammen. Die Kunst liegt darin, diese Verbindungen zu erkennen und zu nutzen.
Nehmen wir das Beispiel Gesundheit und Karriere. Statt beide Bereiche gegeneinander auszuspielen (Ich habe keine Zeit für Sport, weil ich zu viel arbeite), suchst du nach Synergien. Vielleicht sind Walking Meetings möglich? Oder du nutzt die Mittagspause für ein kurzes Workout, weil du danach konzentrierter arbeitest?
- Identifiziere Wechselwirkungen: Wie beeinflussen sich deine Lebensbereiche gegenseitig?
- Suche nach Synergien: Wo kannst du mit einer Aktion mehrere Bereiche stärken?
- Erkenne Konflikte: Welche Ziele stehen sich möglicherweise im Weg?
- Priorisiere bewusst: Nicht alles kann gleichzeitig oberste Priorität haben
Ein praktisches Beispiel: Statt Ich will mehr verdienen und Ich will mehr Zeit für Hobbys als separate Ziele zu betrachten, könntest du fragen: Wie kann ich ein Einkommen aufbauen, das mir mehr Zeitfreiheit ermöglicht? Plötzlich öffnen sich neue Möglichkeiten: Passives Einkommen, Selbstständigkeit, Verhandlung flexibler Arbeitszeiten.
Von der Analyse zur Gestaltung: Der Weg zum eigenen Lebensplan
Bestandsaufnahme: Wo stehst du wirklich?
Bevor du weißt, wohin du willst, solltest du ehrlich schauen, wo du stehst. Das ist wie Navigation: Ohne Startpunkt keine sinnvolle Route. Aber Achtung – hier lauert die erste Falle. Die meisten Menschen sind entweder zu hart zu sich selbst oder beschönigen ihre Situation.
Eine ehrliche Bestandsaufnahme bedeutet: Du schaust hin, aber ohne zu verurteilen. Es geht nicht um gut oder schlecht, sondern um IST-Zustand. Du bist Forscher deines eigenen Lebens, nicht Richter.
Die 7 Kernfragen für deine Lebensanalyse:
- In welchen Bereichen läuft es richtig gut – und warum?
- Wo fühlt sich dein Leben anstrengend oder sinnlos an?
- Welche deiner aktuellen Aktivitäten geben dir Energie, welche rauben sie?
- Was machst du hauptsächlich, weil es erwartet wird?
- Wofür investierst du Zeit, ohne dass es zu deinen Werten passt?
- Welche Träume hast du aufgegeben – und waren die Gründe wirklich stichhaltig?
- Wenn du so weitermachst wie bisher: Wo stehst du in 10 Jahren?
Nimm dir Zeit für diese Fragen. Das hier ist kein Speed-Dating mit deinem Leben. Am besten funktioniert die Analyse übrigens handschriftlich – das entschleunigt und aktiviert andere Gehirnregionen als das Tippen am Computer.
Vision entwickeln ohne Luftschlösser
Jetzt wird es spannend: Du entwickelst deine Vision. Aber halt – bevor du mit Manifestieren anfängst, lass uns das Wort Vision entmystifizieren. Eine Vision ist nichts Esoterisches. Es ist schlicht die Antwort auf die Frage: Wie soll mein Leben aussehen und sich anfühlen?
Gute Visionen haben drei Eigenschaften: Sie sind konkret genug, um Entscheidungen zu leiten, flexibel genug für Anpassungen und inspirierend genug, um dich auch an schwierigen Tagen zu motivieren.
Der Unterschied zwischen Vision und Wunschdenken:
Vision | Wunschdenken |
---|---|
Berücksichtigt deine Stärken und Ressourcen | Ignoriert die Realität |
Definiert Wie und Warum | Bleibt beim Was |
Inspiriert zu konkreten Schritten | Führt zu Passivität |
Integriert verschiedene Lebensbereiche | Fokussiert nur einen Aspekt |
Eine kraftvolle Vision entsteht nicht im stillen Kämmerlein beim Träumen, sondern durch systematische Reflexion. Du fragst dich: Was wäre, wenn Geld keine Rolle spielte? Was würdest du tun, wenn Scheitern unmöglich wäre? Welches Problem würdest du lösen, wenn du alle Möglichkeiten hättest?
Aber dann – und das ist entscheidend – holst du deine Vision zurück auf den Boden. Du fragst: Was davon kann ich mit meinen aktuellen Ressourcen angehen? Welche Fähigkeiten muss ich entwickeln? Welche Schritte kann ich nächste Woche gehen?
Konkrete Schritte definieren
Visionen ohne Umsetzung sind Tagträume. Umsetzung ohne Vision ist Aktionismus. Du brauchst beides: den großen Rahmen und die kleinen Schritte. Hier kommt das Konzept der abwärts gerichteten Planung ins Spiel.
Du startest bei deiner Vision und arbeitest dich rückwärts vor: Was muss in 5 Jahren erreicht sein, damit die Vision realistisch wird? Was in 2 Jahren? Was in diesem Jahr? Was in den nächsten 90 Tagen? Was diese Woche?
Die 90-Tage-Regel:
90 Tage sind der optimale Planungshorizont für konkrete Ziele. Nicht zu kurz, um bedeutende Fortschritte zu machen, aber auch nicht so lang, dass du den Überblick verlierst. In 90 Tagen kannst du neue Gewohnheiten etablieren, Projekte abschließen oder signifikante Veränderungen anstoßen.
- Vision in Themenbereiche aufteilen: Karriere, Beziehungen, Gesundheit, Finanzen, Persönlichkeitsentwicklung
- Jahresziele ableiten: Was soll in jedem Bereich bis Jahresende erreicht sein?
- 90-Tage-Meilensteine: Welche konkreten Fortschritte sind nötig?
- Wöchentliche Aktionen: Was steht jede Woche auf der To-Do-Liste?
- Tägliche Gewohnheiten: Welche kleinen Schritte bringen dich voran?
Wichtig: Plane nicht alles bis ins Detail. Das führt zu Erstarrung. Plane so detailliert wie nötig, so flexibel wie möglich. Die nächsten 90 Tage sollten klar sein, das nächste Jahr grob skizziert, alles darüber hinaus ist Richtung, nicht Fahrplan.
Praktische Tools für deine Lebensgestaltung
Vision Boards als visuelle Anker
Lass uns ehrlich sein: Vision Boards haben einen schlechten Ruf. Zu viel Glitzer, zu wenig Substanz. Zu viele Menschen, die glauben, dass allein das Anstarren eines Bildes Wunder bewirkt. Das ist natürlich Quatsch. Aber die Grundidee dahinter ist neurobiologisch fundiert.
Unser Gehirn verarbeitet visuelle Informationen sehr viel schneller als Text. Wenn du deine Ziele sichtbar machst, aktivierst du das reticuläre Aktivationssystem (RAS) – den Teil deines Gehirns, der entscheidet, welche Informationen aus der Umwelt wichtig sind. Plötzlich bemerkst du Möglichkeiten, die vorher unsichtbar waren.
So erstellst du ein Vision Board, das wirklich funktioniert:
- Konkret statt vage: Nicht Erfolg, sondern ein spezifisches berufliches Ziel
- Gefühle visualisieren: Nicht nur Objekte, sondern auch Stimmungen und Emotionen
- Prozess einbeziehen: Zeige nicht nur das Ergebnis, sondern auch den Weg dahin
- Regelmäßig aktualisieren: Deine Vision darf sich entwickeln
- Strategisch platzieren: Dort, wo du es täglich siehst, aber nicht störend
Ein professionell gestaltetes Vision Board Set nimmt dir die größten Hürden: Du musst nicht stundenlang Zeitschriften durchblättern oder Pinterest durchforsten. Die Karten sind bereits ästhetisch und vielseitig gestaltet, sodass du in einem Abend ein Board erstellen kannst, das wirklich zu dir passt. Das ist besonders wertvoll, wenn du zwar an die Kraft der Visualisierung glaubst, aber wenig Zeit für die Umsetzung hast.
Jahresrückblicke für bewusste Reflexion
Silvester ist für die meisten ein Fest des Vergessens: Das alte Jahr wird mit Alkohol weggespült, das neue mit guten Vorsätzen begrüßt, die am 2. Januar schon wieder vergessen sind. Dabei ist der Jahreswechsel eine perfekte Gelegenheit für bewusste Reflexion – wenn du sie richtig nutzt.
Ein strukturierter Jahresrückblick ist wie eine Zeitkapsel und Navigationshilfe in einem. Du bewahrst nicht nur Erinnerungen, sondern lernst auch aus Erfolgen und Misserfolgen. Du erkennst Muster, feierst Fortschritte und justierst deine Richtung nach.
Die fünf Dimensionen eines kraftvollen Jahresrückblicks:
- Fakten sammeln: Was ist messbar passiert? Berufliche Meilensteine, persönliche Ereignisse, Reisen, wichtige Begegnungen
- Gefühle reflektieren: Welche Momente haben dich besonders bewegt? Wann warst du richtig glücklich, wann frustriert?
- Lernerfahrungen extrahieren: Was hast du über dich, andere und die Welt gelernt? Welche Überzeugungen haben sich verändert?
- Dankbarkeit kultivieren: Wofür bist du konkret dankbar? Aber bitte ohne Schönfärberei – ehrliche Wertschätzung, nicht krampfhafte Positivität
- Zukunft vorbereiten: Was nimmst du mit ins neue Jahr? Was lässt du zurück? Welche Erkenntnisse fließen in deine Planung ein?
Ein gut strukturiertes Jahresrückblick-Buch führt dich durch diesen Prozess, ohne dass du vor leeren Seiten sitzt und nicht weißt, wo du anfangen sollst. Es gibt genug Struktur für Orientierung, aber auch Raum für deine individuellen Gedanken und Erkenntnisse.
Besonders wertvoll wird der Rückblick, wenn du ihn mit Menschen teilst, die dir wichtig sind. Partner, enge Freunde oder Familie können eine externe Perspektive beisteuern: Weißt du noch, wie aufgeregt du vor deiner Präsentation warst? Heute moderierst du komplette Workshops. Manchmal sehen andere unsere Entwicklung klarer als wir selbst.
Häufige Stolpersteine und wie du sie umgehst
Perfektionismus vs. Flexibilität
Perfektionisten lieben Lebensplanung – bis sie merken, dass das Leben sich nicht an Pläne hält. Dann passiert eine von zwei Dingen: Entweder sie klammern sich an den ursprünglichen Plan und werden frustriert, wenn die Realität nicht mitspielt. Oder sie werfen bei der ersten Abweichung alles über den Haufen.
Beides ist kontraproduktiv. Der goldene Mittelweg heißt strukturierte Flexibilität: Du hast einen klaren Rahmen, aber passt die Details an veränderte Umstände an. Dein Lebensplan ist ein GPS, kein Lineal.
Ein GPS recalculiert die Route, wenn du eine falsche Abzweigung nimmst. Es jammert nicht über den ursprünglichen Plan, sondern findet den besten Weg von der aktuellen Position zum Ziel. Genau so solltest du mit deinem Lebensplan umgehen.
Strategien für adaptives Planen:
- 80/20-Regel anwenden: 80% deiner Pläne stehen fest, 20% bleiben flexibel für Anpassungen
- Pufferzeiten einbauen: Plane nicht jeden Tag bis zur letzten Minute durch
- Alternative Szenarien durchdenken: Was machst du, wenn Plan A nicht funktioniert?
- Regelmäßige Reviews: Monatliche Überprüfung und Justierung der Pläne
- Experimentierfreude bewahren: Neue Wege ausprobieren ohne sofort alles umzuwerfen
Wenn das Leben dazwischenfunkt
2020 hat vielen Menschen drastisch vor Augen geführt: Pläne sind wichtig, aber Anpassungsfähigkeit ist überlebenswichtig. Krankheit, Jobverlust, Trennung, familiäre Krisen – das Leben hat eine bemerkenswerte Fähigkeit, unsere schönsten Pläne zu durchkreuzen.
Die Frage ist nicht, ob unvorhergesehene Ereignisse eintreten, sondern wie du damit umgehst. Menschen mit robusten Lebensplänen haben eine wichtige Eigenschaft gemeinsam: Sie unterscheiden zwischen Methoden und Zielen.
Beispiel: Dein Ziel ist finanzielle Unabhängigkeit. Deine Methode war ein bestimmter Job in einer bestimmten Branche. Wenn diese Branche plötzlich wegbricht, ist nicht dein Ziel gescheitert – nur eine Methode funktioniert nicht mehr. Zeit für Plan B, C oder D.
Der Unterschied zwischen robusten und fragilen Plänen:
Robuste Pläne | Fragile Pläne |
---|---|
Mehrere Wege zum Ziel | Nur eine Option |
Fokus auf Prinzipien | Fokus auf Details |
Lernen aus Rückschlägen | Aufgeben bei Hindernissen |
Notfallpläne vorhanden | Keine Alternativen |
Ein robuster Lebensplan ist wie ein Baum: Er biegt sich im Sturm, aber bricht nicht. Er hat tiefe Wurzeln (deine Werte) und flexible Äste (deine Methoden). Wenn ein Ast abbricht, wächst ein neuer nach.
Dein Lebensplan als lebendes Dokument
Regelmäßige Überprüfung und Anpassung
Der größte Fehler beim Erstellen eines Lebensplans? Ihn einmal zu schreiben und dann in der Schublade vergessen zu lassen. Ein Lebensplan ist kein Vertrag, den du unterschreibst und dann abarbeitest. Er ist ein lebendes Dokument, das mit dir wächst und sich verändert.
Die meisten erfolgreichen Menschen haben einen Rhythmus für die Reflektion und Planung. Nicht weil sie zwanghaft organisiert sind, sondern weil sie verstanden haben: Ohne bewusste Steuerung treibst du im Leben oft nur vor dich hin.
Bewährte Review-Zyklen:
- Täglich (5 Minuten): Kurzer Check der Prioritäten für den Tag
- Wöchentlich (30 Minuten): Rückblick auf die Woche, Planung der nächsten
- Monatlich (1 Stunde): Fortschritte bewerten, Anpassungen vornehmen
- Quartalsweise (halber Tag): Große Ziele überprüfen, Strategien anpassen
- Jährlich (ganzer Tag): Komplette Neuausrichtung, Vision überdenken
Das klingt nach viel Zeit? Ist es auch. Aber überlege mal: Du investierst jährlich etwa 1-2 Tage in die bewusste Gestaltung deines Lebens. Im Gegenzug gewinnst du Klarheit, Fokus und die Gewissheit, dass du in die richtige Richtung gehst. Das ist ein ziemlich guter Deal.
Integration in den Alltag
Ein Lebensplan, der nur in besonderen Momenten zum Vorschein kommt, ist wie ein Navi, das nur sonntags funktioniert. Du brauchst Wege, um deine große Vision in kleinen, täglichen Entscheidungen sichtbar zu machen.
Das funktioniert am besten über Gewohnheiten und Rituale. Nicht im esoterischen Sinne, sondern ganz praktisch: Regelmäßige Handlungen, die dich automatisch in die richtige Richtung lenken.
Praktische Integration-Strategien:
- Morgenritual entwickeln: Beginne jeden Tag mit einem kurzen Blick auf deine Prioritäten
- Visuelle Erinnerungen: Vision Board, Leitsätze oder Fotos an strategischen Orten
- Entscheidungsfilter nutzen: Frage dich bei wichtigen Entscheidungen: Bringt mich das meiner Vision näher?
- Accountability-Partner finden: Jemand, der dich regelmäßig nach deinen Fortschritten fragt
- Erfolge feiern: Anerkenne und würdige Meilensteine auf deinem Weg
Besonders der letzte Punkt wird oft übersehen. Menschen sind gut darin, sich zu kritisieren, wenn etwas nicht klappt. Aber sie vergessen, sich zu feiern, wenn etwas gelingt. Dabei ist Erfolg-Anerkennung ein wichtiger Motivations-Treibstoff für den langen Weg der Lebensgestaltung.
Dein Lebensplan ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Du brauchst Durchhaltevermögen, aber auch Freude am Prozess. Wenn du nur auf das große Ziel starrst, übersiehst du die vielen kleinen Siege auf dem Weg dorthin.
Der Weg vom Einzelziel zum ganzheitlichen Lebensplan ist anspruchsvoll, aber lohnend. Er erfordert ehrliche Selbstreflexion, die Bereitschaft zur Veränderung und die Disziplin für kontinuierliche Anpassung. Aber er bietet auch etwas Unbezahlbares: die Gewissheit, dass du dein Leben bewusst gestaltest, anstatt es einfach geschehen zu lassen.
Und ja, du brauchst die richtigen Werkzeuge. Ein durchdachtes Vision Board Set erspart dir stundenlanges Basteln und gibt dir professionelle Materialien für deine Visualisierung. Ein strukturiertes Jahresrückblick-Buch führt dich durch den Reflexionsprozess, ohne dass du vor leeren Seiten sitzt. Aber die wichtigste Zutat bringst du selbst mit: die Entscheidung, dein Leben nicht dem Zufall zu überlassen, sondern es aktiv zu gestalten.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert es, einen ganzheitlichen Lebensplan zu entwickeln?
Die Grundstruktur eines Lebensplans kannst du an einem intensiven Wochenende erstellen. Die Verfeinerung und Anpassung ist jedoch ein kontinuierlicher Prozess. Rechne mit 3-6 Monaten, bis du ein wirklich stimmiges System entwickelt hast.
Was mache ich, wenn sich meine Ziele komplett ändern?
Das ist völlig normal und gesund. Menschen entwickeln sich, Umstände ändern sich. Wichtig ist, dass du die Veränderung bewusst vollziehst und nicht aus einer Laune heraus. Nutze deine quartalsweisen Reviews, um größere Kursänderungen zu reflektieren und zu planen.
Kann ich einen Lebensplan auch für meine Familie erstellen?
Ja, aber mit Vorsicht. Jeder Mensch braucht Raum für individuelle Entwicklung. Ein Familienplan sollte gemeinsame Werte und Ziele definieren, aber auch Platz für persönliche Träume lassen. Am besten entwickelt ihn jeder Erwachsene zuerst für sich und dann überlegt ihr gemeinsam, wo sich die Pläne ergänzen.
Wie detailliert sollte mein Lebensplan sein?
So detailliert wie nötig, so flexibel wie möglich. Die nächsten 1-2 Jahre sollten recht konkret geplant sein, die folgenden 3-5 Jahre grob skizziert. Alles darüber hinaus ist eher Richtung als Fahrplan. Je weiter in der Zukunft, desto flexibler sollte deine Planung sein.
Brauche ich spezielle Tools oder reicht ein normales Notizbuch?
Ein Notizbuch kann ausreichen, wenn du sehr selbstdiszipliniert und strukturiert arbeitest. Professionelle Tools wie Vision Board Sets oder Jahresrückblick-Bücher bieten jedoch Struktur, sparen Zeit und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass du bei der Stange bleibst. Sie sind besonders wertvoll, wenn du wenig Erfahrung mit Lebensplanung hast.