Du kennst das bestimmt: Sonntags auf dem Sofa malst du dir aus, wie dein Leben in fünf Jahren aussehen soll. Der neue Job, die Weltreise, das eigene Unternehmen. Am Montag versinkst du wieder im E-Mail-Chaos und fragst dich, wo die Zeit geblieben ist. Vision ohne Aktion bleibt eben Tagtraum. Aber pure Aktion ohne klare Richtung? Führt dich nur schneller im Kreis.

Die Lösung liegt nicht darin, entweder Träumer oder Macher zu sein. Es geht um die Balance zwischen beiden – und die ist erlernbar. Ohne dass du dafür Räucherstäbchen anzünden oder dein Leben komplett umkrempeln musst.

Vision ohne Aktion bleibt Tagtraum – warum große Träumer scheitern

Visionen sind wunderbar. Sie geben dir Energie, lassen dich morgens aufstehen und machen das Leben bunter. Das Problem? Die meisten Menschen bleiben dabei stehen. Sie sammeln Ideen wie andere Briefmarken, aber setzen sie nie um.

Warum reine Visionäre im Kreis laufen

Eine Vision (also die Vorstellung davon, wo du hinwillst) ohne konkrete Schritte ist wie eine Landkarte ohne Wegbeschreibung. Du weißt, wo du hin möchtest, aber nicht, wie du dorthin kommst.

Das Gehirn liebt es, in Möglichkeiten zu schwelgen. Es produziert sogar Dopamin (den Belohnungsstoff), wenn du dir vorstellst, wie großartig dein Leben sein könnte. Deshalb fühlt sich Träumen so gut an – und deshalb bleiben viele dabei hängen. Die Vorstellung allein gibt dir bereits einen kleinen Kick, ohne dass du etwas tun musst.

Typische Warnsignale von Vision-Sammlern

  • Du redest viel über deine Pläne, aber machst selten konkrete Schritte
  • Deine Vision ändert sich alle paar Monate grundlegend
  • Du suchst ständig nach der perfekten Idee, bevor du anfängst
  • Du hast zehn verschiedene Vision Boards, aber keine To-Do-Liste
  • Du fühlst dich nach Motivations-Content inspiriert, aber nach einer Woche ist alles beim Alten

Der Manifestations-Mythos: Wünschen allein reicht nicht

Viele Menschen verstehen Manifestation (das bewusste Erschaffen der eigenen Realität) als magisches Wünschen. Du stellst dir vor, was du willst, klebst Bilder an die Wand und wartest, bis das Universum liefert. So funktioniert es nicht.

Echte Manifestation bedeutet: Du machst deine Ziele sichtbar, damit dein Gehirn unbewusst nach Möglichkeiten sucht, sie zu erreichen. Der entscheidende Teil sind aber die Handlungen, die darauf folgen. Das Vision Board ist der Kompass – gehen musst du trotzdem selbst.

Aktion ohne Vision führt ins Nichts – das Hamsterrad-Problem

Auf der anderen Seite stehen die ewigen Macher. Sie sind ständig beschäftigt, arbeiten viel und hart – nur um festzustellen, dass sie zwar viel erreicht, aber nicht das Richtige erreicht haben. Ohne klare Vision läufst du Gefahr, sehr effizient in die falsche Richtung zu rennen.

Warum pure Aktionisten ausbrennen

Aktion ohne Richtung ist wie ein Auto ohne Navi fahren. Du kommst voran, verbrauchst aber unnötig viel Energie und landest oft nicht dort, wo du hinwolltest. Das führt zu drei typischen Problemen:

Problem Auswirkung Beispiel
Ziellose Produktivität Viel geschafft, wenig erreicht 50 E-Mails beantwortet, aber wichtiges Projekt nicht vorangebracht
Entscheidungslähmung Jede Option scheint gleich wichtig Zwischen drei Jobs wechseln, ohne zu wissen, was du eigentlich willst
Burnout durch Sinnleere Motivation schwindet trotz Erfolg Karriereleiter erklommen, aber Frage War das alles? bleibt

Der Unterschied zwischen beschäftigt und produktiv

Beschäftigt sein bedeutet, Dinge zu tun. Produktiv sein bedeutet, die richtigen Dinge zu tun. Ohne Vision weißt du nicht, was richtig für dich ist. Du optimierst dann Details, statt das große Bild zu betrachten.

Ein Beispiel: Du willst erfolgreicher werden. Ohne konkrete Vision machst du vielleicht Überstunden, liest Business-Bücher und besuchst Networking-Events. Alles sinnvolle Aktivitäten – aber führen sie dich dahin, wo du hinwillst? Wenn deine eigentliche Vision mehr Zeit für Familie ist, bewegst du dich in die falsche Richtung.

Die Falle der Komfortzone-Aktivität

Viele Menschen bleiben in Aktionismus stecken, weil es sich sicherer anfühlt als große Träume zu verfolgen. Du machst das, was du gut kannst, statt das, was dich weiterbringt. Das ist verständlich – aber es hält dich klein.

Echtes Wachstum passiert erst, wenn du deine Komfortzone verlässt. Dafür brauchst du aber eine Vision, die stark genug ist, um die Angst vor dem Unbekannten zu überwinden.

Die perfekte Balance finden: Vision und Aktion erfolgreich verbinden

Die Lösung liegt nicht im Entweder-oder, sondern im Sowohl-als-auch. Erfolgreiche Menschen haben gelernt, große Visionen mit kleinen, konkreten Schritten zu verbinden. Sie träumen groß und handeln smart.

Das Vision-Action-Framework: So funktioniert die Balance

Think big, start small, move fast – dieses Prinzip aus dem Silicon Valley beschreibt die perfekte Balance. Du entwickelst eine große Vision (think big), fängst mit kleinen Schritten an (start small) und passt schnell an, was nicht funktioniert (move fast).

Konkret bedeutet das:

  • Vision definieren: Was willst du in 5-10 Jahren erreicht haben?
  • Ziele ableiten: Welche Zwischenschritte führen dorthin?
  • Aktionen planen: Was kannst du diese Woche konkret tun?
  • Fortschritt messen: Kommst du deiner Vision näher?
  • Kurs korrigieren: Was musst du anpassen?

Die 70-20-10-Regel für nachhaltige Fortschritte

Eine bewährte Methode aus dem Projektmanagement, die auch für persönliche Ziele funktioniert:

  • 70% bewährte Aktionen: Dinge, die du gut kannst und die sicher funktionieren
  • 20% neue Herausforderungen: Bereiche, in denen du wächst, aber noch Erfolg wahrscheinlich ist
  • 10% große Experimente: Risikoreiche Schritte, die deine Vision komplett verwirklichen könnten

Diese Verteilung sorgt dafür, dass du Fortschritte machst (70%), dich weiterentwickelst (20%) und trotzdem an deinen großen Träumen arbeitest (10%). Du bleibst am Ball, ohne dich zu überfordern.

Warum die Balance bei jedem anders aussieht

Manche Menschen brauchen mehr Vision, andere mehr Aktion. Das hängt von deiner Persönlichkeit ab. Bist du eher Träumer oder Macher? Beide Typen haben ihre Stärken – und ihre blinden Flecken.

Wenn du eher Visionär bist: Plane bewusst kleine, konkrete Schritte. Mache deine Träume greifbar durch Deadlines und Meilensteine. Suche dir einen Umsetzungspartner, der dich freundlich drängt.

Wenn du eher Macher bist: Nimm dir regelmäßig Zeit für das große Bild. Frage dich: Führt mich das, was ich tue, dorthin, wo ich hinwill? Plane bewusst Reflexionszeiten ein.

Schritt-für-Schritt: Von der Vision zum konkreten Handlungsplan

Jetzt wird es praktisch. Hier ist eine erprobte Methode, um deine Vision in handfeste Aktionen zu übersetzen. Keine Theorie, sondern ein Werkzeug, das du sofort anwenden kannst.

Schritt 1: Vision klären – Was willst du wirklich?

Bevor du losrennst, musst du wissen, wohin. Eine klare Vision beantwortet drei Fragen:

  1. Was: Wie sieht dein ideales Leben aus?
  2. Warum: Was treibt dich an? Was ist dir wichtig?
  3. Wie: Welche Werte sollen dich dabei leiten?

Schreibe deine Antworten in ganzen Sätzen auf. Nicht in Stichworten, sondern als kleine Geschichte. Ich möchte erfolgreich sein ist keine Vision. Ich führe ein kleines Beratungsunternehmen mit 5 Mitarbeitenden, arbeite maximal 40 Stunden pro Woche und verdiene genug, um zweimal im Jahr zu verreisen ist eine.

Schritt 2: Große Ziele in Etappen unterteilen

Große Visionen können überwältigend sein. Deshalb teilst du sie in kleinere Etappen auf. Die bewährte Faustregel:

Zeitraum Fokus Beispiel
10 Jahre Vision/Lebenstraum Eigenes Unternehmen mit 20 Mitarbeitenden
3 Jahre Strategische Ziele Erste 5 Kunden gewonnen, Vollzeit selbstständig
1 Jahr Konkrete Projekte Business Plan erstellt, erste Kunden akquiriert
Quartal Messbare Meilensteine Website online, 3 Kundengespräche geführt
Monat Spezifische Aktionen Logo entworfen, Preise kalkuliert
Woche Tägliche Tasks Konkurrenz analysiert, 5 potenzielle Kunden kontaktiert

Schritt 3: Den perfekten ersten Schritt finden

Der erste Schritt ist der wichtigste – und der schwerste. Er muss drei Kriterien erfüllen:

  • Klein genug: Du kannst ihn heute anfangen
  • Konkret genug: Du weißt genau, was zu tun ist
  • Relevant genug: Er bringt dich deiner Vision näher

Mehr Sport machen ist kein guter erster Schritt. Heute Abend Laufschuhe anziehen und 15 Minuten um den Block laufen schon. Klein, konkret, relevant.

Schritt 4: Hindernisse antizipieren und Lösungen planen

Motivation ist vergänglich. Systeme sind dauerhaft. Überlege dir schon jetzt, was schiefgehen könnte – und was du dann machst.

Die If-Then-Methode aus der Verhaltenspsychologie hilft dabei: Wenn X passiert, dann mache ich Y. Zum Beispiel: Wenn ich keine Lust auf Sport habe, dann ziehe ich trotzdem die Laufschuhe an und gehe mindestens vor die Tür.

Diese Wenn-Dann-Pläne entlasten dein Gehirn. Du musst in schwierigen Momenten nicht entscheiden, sondern nur dem Plan folgen.

Tools und Methoden: Vision Boards und Zielsetzung richtig nutzen

Tools allein machen noch keine Fortschritte. Aber die richtigen Tools können dir helfen, deine Ziele sichtbar zu machen und dranzubleiben. Hier sind die bewährtesten Methoden – ohne Glitzer und Räucherstäbchen.

Vision Boards: Mehr als hübsche Wanddeko

Ein Vision Board (eine Collage aus Bildern, die deine Ziele visualisieren) ist kein magisches Wunscherfüllungs-Tool. Es ist ein psychologisches Instrument, das zwei Dinge macht:

  1. Klarheit schaffen: Beim Erstellen merkst du, was dir wirklich wichtig ist
  2. Unterbewusstsein trainieren: Dein Gehirn sucht automatisch nach Möglichkeiten, die gezeigten Ziele zu erreichen

Ein effektives Vision Board zeigt nicht nur das Endergebnis, sondern auch den Weg dorthin. Neben dem Traumhaus klebst du den Sparplan. Neben der Weltreise den Reiseführer, den du gerade liest.

Die 90-Tage-Challenge: Kurze Sprints statt Marathon

Jahrespläne überfordern. 90-Tage-Sprints funktionieren besser. In drei Monaten kannst du echte Fortschritte machen, ohne dich zu verausgaben.

So gehst du vor:

  • Ein Hauptziel wählen: Was willst du in 90 Tagen erreicht haben?
  • Drei Teilziele definieren: Je ein Ziel pro Monat
  • Wöchentliche Aktionen planen: Was tust du jede Woche dafür?
  • Tägliche Gewohnheiten etablieren: Welche kleine Handlung wiederholst du täglich?

Am Ende jeder Woche reflektierst du: Was lief gut? Was nicht? Was passt du an? Diese kurzen Feedback-Schleifen halten dich auf Kurs.

Das Fortschritts-Tracking: Sichtbare Erfolge sammeln

Menschen sind visuelle Wesen. Fortschritte zu sehen motiviert mehr als Fortschritte zu spüren. Deshalb solltest du deine Erfolge dokumentieren.

Einfache Methoden:

  • Gewohnheits-Tracker: Kreuz für jeden Tag, an dem du deine geplante Aktion gemacht hast
  • Meilenstein-Liste: Abhaken von Zwischenzielen
  • Vorher-Nachher-Vergleiche: Fotos, Zahlen oder Beschreibungen deines Ausgangspunkts
  • Erfolgs-Journal: Wöchentlich drei Dinge notieren, die gut gelaufen sind

Digitale Tools vs. analoge Methoden: Was funktioniert besser?

Die Wissenschaft ist eindeutig: Handschriftliche Notizen wirken stärker als digitale. Das Schreiben per Hand aktiviert andere Gehirnregionen und verstärkt die Erinnerung.

Trotzdem haben Apps ihre Berechtigung – besonders für Erinnerungen und Tracking. Die beste Lösung ist oft ein Mix: Wichtige Ziele handschriftlich formulieren, tägliche Tasks digital verwalten.

Bewährte digitale Tools (die tatsächlich genutzt werden):

  • Todoist/Any.do: Für tägliche Aufgaben
  • Notion/Obsidian: Für komplexere Projektplanung
  • Habitica: Für Gewohnheits-Tracking mit Gamification
  • Forest/Freedom: Zum Fokus halten

Häufige Fehler beim Umsetzen von Visionen – und wie du sie vermeidest

Auch mit dem besten Plan läuft nicht immer alles glatt. Die meisten Menschen machen ähnliche Fehler – die alle vermeidbar sind, wenn du sie kennst.

Fehler 1: Zu viele Ziele gleichzeitig verfolgen

Multitasking ist ein Mythos. Dein Gehirn kann sich nicht gleichzeitig auf mehrere komplexe Aufgaben konzentrieren. Trotzdem versuchen viele Menschen, fünf Lebensbereiche gleichzeitig zu revolutionieren.

Lösung: Ein Hauptziel pro Quartal. Alles andere läuft im Warteschlangen-Modus mit. Du kannst trotzdem Sport machen und dich gesund ernähren – aber nur ein Bereich bekommt deine volle Aufmerksamkeit für Veränderungen.

Fehler 2: Perfektion vor Fortschritt stellen

Perfektionisten starten nie. Sie planen, optimieren und recherchieren – aber handeln nicht. Ich fange an, wenn ich den perfekten Plan habe ist die häufigste Ausrede für Prokrastination.

Lösung: Die 80-20-Regel anwenden. 80% Klarheit reichen zum Starten. Die letzten 20% lernst du beim Machen. Lieber ein unvollkommener Start als ein perfekter Plan, der nie umgesetzt wird.

Fehler 3: Motivation als Voraussetzung sehen

Motivation ist nicht die Ursache von Handlung – sie ist das Ergebnis. Du wartest vergeblich darauf, dass die Motivation kommt. Stattdessen musst du handeln, um motiviert zu werden.

Lösung: Die 2-Minuten-Regel. Wenn eine Aufgabe länger als 2 Minuten dauert, mache nur den ersten Schritt. Sport treiben → Sportkleidung anziehen. Buch schreiben → Laptop aufklappen. Der Rest folgt oft automatisch.

Fehler 4: Rückschläge als Versagen interpretieren

Niemand erreicht seine Ziele linear. Es gibt immer Rückschläge, Plateaus und Umwege. Viele Menschen geben auf, wenn sie das erste Mal stolpern.

Lösung: Rückschläge einplanen. Sie gehören dazu. Die Frage ist nicht, ob du stolperst, sondern wie schnell du wieder aufstehst. Setze dir ein Minimum: Was ist das Kleinste, was du auch an schlechten Tagen machen kannst?

Fehler 5: Soziales Umfeld ignorieren

Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Wenn dein Umfeld deine Ziele nicht unterstützt oder sogar sabotiert, wird es schwer.

Lösung: Umfeld bewusst gestalten. Suche dir Menschen, die ähnliche Ziele haben. Teile deine Pläne mit unterstützenden Personen. Meide Energy-Vampire, die dir ständig erklären, warum etwas nicht funktioniert.

Häufiger Fehler Warum er schadet Bessere Alternative
Zu große erste Schritte Überforderung führt zum Aufgeben Mini-Gewohnheiten etablieren
Keine Erfolgsmessung Du merkst Fortschritte nicht Klare Metriken definieren
Isolation beim Umsetzen Fehlende Unterstützung und Feedback Accountability-Partner finden
Starres Festhalten am Plan Keine Anpassung bei neuen Erkenntnissen Regelmäßige Planüberprüfung

Dranbleiben: Wie du langfristig motiviert bleibst ohne Selbstoptimierungs-Stress

Der Anfang ist meist leicht. Die mittleren 80% sind der schwierige Teil. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wie schaffst du es, auch nach Monaten noch bei deinen Zielen zu bleiben – ohne dich dabei zu stressen?

Gewohnheiten statt Willenskraft: Das Geheimnis langfristiger Erfolge

Willenskraft ist wie ein Muskel – sie ermüdet. Deshalb scheitern die meisten Menschen nicht am Anfang, sondern mittendrin. Die Lösung sind Gewohnheiten (automatisierte Verhaltensweisen), die keine Willenskraft kosten.

Eine Gewohnheit entsteht durch den Habit-Loop:

  1. Trigger: Ein Signal, das die Gewohnheit auslöst
  2. Routine: Die Handlung selbst
  3. Belohnung: Der positive Effekt danach

Beispiel Joggen: Trigger (Arbeitsende), Routine (15 Minuten laufen), Belohnung (Endorphine + Gefühl etwas geschafft zu haben). Nach 4-8 Wochen läuft dieser Loop automatisch ab.

Die Macht kleiner Siege: Momentum aufbauen

Große Durchbrüche sind selten. Erfolg entsteht durch kleine, konsistente Fortschritte. Das Problem: Kleine Siege sind oft unsichtbar. Deshalb musst du sie bewusst würdigen.

Führe ein Erfolgs-Ritual ein: Jeden Sonntag schreibst du drei Dinge auf, die in der Woche gut gelaufen sind. Auch Kleinigkeiten zählen. Habe jeden Tag 10 Minuten gelesen ist ein Erfolg – auch wenn du noch weit vom Ziel ein Buch pro Monat entfernt bist.

Plateaus überwinden: Wenn sich nichts mehr zu bewegen scheint

Jeder Lernprozess hat Plateaus – Phasen, in denen scheinbar nichts vorangeht. Das ist normal und kein Zeichen für Versagen. Oft passiert unter der Oberfläche mehr, als du merkst.

Strategien für Plateau-Phasen:

  • Perspektive wechseln: Schau auf den Fortschritt der letzten 6 Monate, nicht der letzten Woche
  • Messmethode ändern: Vielleicht verbesserst du dich in Bereichen, die du nicht misst
  • Prozess optimieren: Kleine Anpassungen können große Wirkung haben
  • Pause einlegen: Manchmal braucht das Gehirn Zeit zum Verarbeiten

Work-Life-Integration statt Balance: Realistische Erwartungen

Work-Life-Balance ist ein Mythos. Leben ist nicht perfekt austariert. Manchmal braucht die Karriere mehr Aufmerksamkeit, manchmal die Familie, manchmal du selbst. Das ist normal.

Besser ist Work-Life-Integration: Deine verschiedenen Lebensbereiche ergänzen sich, statt zu konkurrieren. Du suchst nicht die perfekte Balance, sondern einen Rhythmus, der zu deinem Leben passt.

Konkret bedeutet das: In intensiven Projektphasen reduzierst du andere Aktivitäten temporär. Wichtig ist nur, dass du danach wieder zur Normalverteilung zurückkehrst und nicht dauerhaft in einem Extrem bleibst.

Die 1%-Regel: Kontinuierliche Verbesserung ohne Burnout

Jeden Tag 1% besser werden. Das klingt wenig, führt aber über ein Jahr zu einer Verdopplung deiner Fähigkeiten (1,01^365 = 37,8). Umgekehrt führt jeden Tag 1% schlechter werden zu fast null (0,99^365 = 0,03).

Die 1%-Regel funktioniert, weil sie:

  • Nicht überfordernd ist
  • Compound-Effekte nutzt (kleine Verbesserungen verstärken sich)
  • Konsistenz über Intensität stellt
  • Flexibilität erlaubt (1% kann unterschiedlich aussehen)

Statt ab morgen jeden Tag 2 Stunden lernen versuchst du ab morgen jeden Tag 10 Minuten mehr lernen als bisher. Das ist nachhaltig und ausbaubar.

Häufig gestellte Fragen

Wie unterscheide ich zwischen realistischen und unrealistischen Zielen?

Ein Ziel ist realistisch, wenn du konkrete Schritte benennen kannst, um es zu erreichen. Millionär werden ist vage. In 5 Jahren durch mein Online-Business 100.000€ Jahresumsatz erreichen ist spezifisch und planbar. Die SMART-Kriterien helfen: Spezifisch, Messbar, Erreichbar, Relevant, Terminiert.

Was mache ich, wenn ich keine klare Vision habe?

Fang mit dem an, was du nicht willst. Oft ist es einfacher zu sagen Das will ich auf keinen Fall, als Das ist meine Berufung. Experimentiere mit verschiedenen Aktivitäten und achte darauf, was dir Energie gibt und was sie raubt. Deine Vision entwickelt sich durch Erfahrung, nicht durch Nachdenken.

Wie gehe ich mit Zweifeln und Ängsten um?

Zweifel sind normal – sie zeigen, dass dir etwas wichtig ist. Unterscheide zwischen produktiven Sorgen (was kann ich tun, um Risiken zu minimieren?) und destruktiven Ängsten (was ist, wenn alles schiefgeht?). Plane für realistische Risiken, aber lass dich nicht von Katastrophenszenarien lähmen.

Wie oft sollte ich meine Ziele überprüfen und anpassen?

Monatlich überprüfen, quartalsweise anpassen. Jede Woche solltest du schauen: Bin ich noch auf Kurs? Jeden Monat fragst du: Führt mich das noch dahin, wo ich hinwill? Alle drei Monate passt du größere Richtungsänderungen an. Jährlich überdenkst du deine grundlegende Vision.

Was ist der wichtigste Faktor für langfristigen Erfolg?

Konsistenz schlägt Intensität. Lieber jeden Tag 20 Minuten als einmal pro Woche 3 Stunden. Dein Gehirn lernt durch Wiederholung, nicht durch einzelne Kraftakte. Kleine, regelmäßige Schritte führen zu großen Veränderungen – auch wenn es nicht so aussieht.

Wie motiviere ich mich, wenn ich keine Lust habe?

Motivation ist nicht die Voraussetzung für Handlung – sie ist das Ergebnis. Mache den ersten kleinen Schritt, auch ohne Lust. Oft folgt die Motivation der Aktion. Plane für unmotivierte Momente: Was ist das Minimum, das du auch an schlechten Tagen schaffst?

Soll ich meine Ziele mit anderen teilen?

Das kommt auf die Menschen an. Teile deine Ziele mit Menschen, die dich unterstützen und zur Rechenschaft ziehen können. Vermeide Energy-Vampire, die dir ständig erklären, warum etwas nicht funktioniert. Ein Accountability-Partner kann sehr hilfreich sein – jemand, dem du regelmäßig von deinen Fortschritten berichtest.

Wie erkenne ich, ob ich auf dem richtigen Weg bin?

Du spürst es. Nicht jeden Tag, aber im Durchschnitt. Du hast mehr Energie als Frust, mehr Neugier als Langeweile, mehr Wachstum als Stillstand. Objektive Indikatoren: Du erreichst deine Zwischenziele, lernst kontinuierlich dazu und andere bemerken deine Entwicklung.

Was mache ich bei einem großen Rückschlag?

Pause machen, Situation analysieren, Plan anpassen, weitermachen. Rückschläge sind Feedback, nicht Versagen. Frage dich: Was kann ich daraus lernen? Was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Dann mache den nächsten kleinen Schritt. Perfektion ist nicht das Ziel – Fortschritt ist es.

Wie viele Ziele kann ich gleichzeitig verfolgen?

Ein Hauptziel pro Quartal, maximal drei Nebenziele. Mehr überfordert dein Gehirn. Du kannst verschiedene Lebensbereiche parallel warten (Sport, Beziehungen, Arbeit), aber nur einer sollte im Fokus für große Veränderungen stehen. Nacheinander ist nachhaltiger als gleichzeitig.

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